Installation von Sibylla Dreiszigacker Schweiz trifft Japan Wo sich Japanerinnen längst in der Kunst des Jodelns üben, ist es höchste Zeit geworden, dass eine alpenländische Künstlerin eine japanische Kunstform für sich entdeckt. Wo traditionelle Mangas auch in Europa für die Bildersprache moderner Comics adaptiert werden, liebt es die Züricherin Sibylla Dreiszigacker gerne ein paar Nummern grösser: So zierte ein knapp 60 Quadratmeter grosses Manga bei der jüngsten Sommerausstellung freier Schweizer Künstler "Skulpturart 06" die Fassade des Mediacampus in Zürich. Diese Arbeit präsentiert Sibylla Dreiszigacker nun auch bei der ART INTERNATIONAL im Kongresshaus Zürich. Die Züricher Künstlerin fasst das uralte Thema der Geschlechterbeziehung in eine neue Form: Hier steht eine Frau zwischen zwei Männern. Bildhaft eingefangen werden Augen-Blicke voller Emotionen. Das Bedrohliche der Situation spiegelt sich in den messerscharfen Bildsplittern: Überall dominiert Schwarz/Weiss. Das spärliche Rot symbolisiert Sprechblasen, die aber wortlos bleiben und so die blutige Eskalation vorweg zu nehmen scheinen. Sibylla Dreiszigackers Darstellung ist fragmentarisch und lässt der Phantasie des Betrachters bezüglich des weiteren Geschehens bewusst allen Spielraum. Sibylla Dreiszigacker liess sich 2005 nach dem Besuch einer Ausstellung im Wiener MAK Museum zur Arbeit mit Mangas inspirieren. Schon in den Jahren zuvor haben ihre bildnerischen Arbeiten - von filigranen Kleinbildserien bis hin zu großen Litfasssäulen-Formaten - eine stark narrative Komponente, für die Sibylla Dreiszigacker nunmehr eine neue Form gefunden hat. Veranstaltung: ART INTERNATIONAL ZÜRICH 2006 8. Messe für Internationale Kunst www.art-zurich.com