Jürg Bächtold
Der international bekannte Schweizer Plastiker Jürg Bächtold widmet sich in seinem beeindruckenden Schaffen seit mehr als 30 Jahren dem Material Ton, dessen vermeintlich gestalterische Grenzen er beharrlich und auf erstaunliche Art und Weise erweitert.
Seine Werke spiegeln mit ihrer kraftvollen, tiefgehenden Form des Ausdrucks das in der Natur angelegte Spiel der Elemente. Die Natur und der Ton selbst sind der eigentliche Urquell seiner Inspiration.
Er ist fasziniert von dieser sich seit Urzeiten permanent vollziehenden Metamorphose der Materie. Steine, Felsen und Lebewesen werden durch Erosion, Tod und unter dem Einfluss der Zeit transformiert. Sie wandern in tiefere Schichten, wo der Ton entsteht, der alle Informationen früherer Zeiten in sich birgt.
Mit den Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer versucht er schliesslich diese längst vergessenen Informationen an die Oberfläche zu bringen, ins Leben zurückzurufen, visuell sichtbar zu machen, wobei er seine eigenen Gefühle und Gedanken in Bezug auf die Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt in das Formenspiel einwirken lässt.
Von fundamentaler gestalterischer Bedeutung ist für ihn, die Erde, den Ton sprechen zu lassen und mit möglichst wenigen Materialien auszukommen. Mit anderen Worten: sich zu beschränken! Nichts anderes als verschiedene Tonsorten sowie einige Oxyde gelangen daher zur Anwendung.
Im Gegensatz zu früher, wo er gerne auch den Zufall in seine Kompositionen einbezog, ist es ihm mittlerweile allerdings wichtig geworden, das Feuer und die Ofenatmosphäre zu kontrollieren. Mit grosser Begeisterung lotet er zudem die materialtechnischen Grenzen des Tons aus, indem er mit hohen Temperaturen oft bis 1340 Grad brennt.
Das Finden von Formen sowie das Erschaffen von Objekten, die mit keinem anderen Material als Ton herzustellen sind, stellt für ihn zwar immer wieder eine Herausforderung dar, doch genau dies ist es, was ihn unermüdlich antreibt.
1945
Geboren in Schaffhausen CH
1969-71
Auslandaufenthalt in Israel
1978
Beginn der keramischen Tätigkeit
1982
Eigenes Atelier in Hochdorf
1989-96
Arbeitserfahrungen mit: Friedrich Stachat, Fürstenwalde (ehemalige DDR) / - Prof. Giovanni Cimatti; Faenza, Italien / Prof. Imre Schrammel, Budapest, Ungarn
1997-98
Seminare und Workshops mit: Ward Andrew, Thalwil / Lafarque Verena, Biel / Georg Peez, Deutschland
1989
Aufnahme in die ASK (Arbeitsgemeinschaft Schweizer Keramiker)
1995
Leitung und Aufbau der Töpferei Migros, Klubschule Wohlen
1996
Leitung der zentralen Töpferei der Migros, Klubschule AG/SO in Aarau
1998
Leitung und Aufbau der Töpferei im M-art Haus in Suhr
1998
Erteilen von Unterricht M-art Keramik im M-art Haus in Suhr
1998
Zertifikat SVEB als Erwachsenenbildner
1999
Atelier in Wilihof bei Sursee
2000-04
Workshops mit: Gerhild Tschachler-Nagy, Österreich / Imre Schrammel, Ungarn / Gustav Weiss, Deutschland; Giovanni Cimatti, Italien / Maria Geszler-Garzuly, Ungarn; Lubomir Silar, Tschechien
2001- 08
Erteilen von Lehrerfortbildung
2004
Eröffnung einer eigenen Galerie
2000-05
Gastdozent: Zürich, (Keramik und Animation) / Gordola, (Töpferschule Güller) / Guarda, (Keramikatelier Jordan) / Keutschach, Oesterreich, (Atelier Gerhild Tschachler-Nagy) / Kunstzentrum Bosener Mühle Saarland BRD
2002
Ehren-Mitglied KERAMEIKON, Croatian Ceramic Association
2004
Performance im KKL Uffikon "Feuerball" (Aufbau und Brand einer Grossplastik von 1500kg)
2009
Neues Atelier in Schüpfheim
1986 - 2011
Ausstellungen in der Schweiz, BRD, Frankreich, Italien, USA, China, Kroatien
Quellenangabe: Charly Iten Art Affairs GmbH, CH-Unterägeri / 2011