Next Event: ART INTERNATIONAL ZURICH 2025 | 27th Contemporary Art Fair | 23-25 may 2025 Next Event:
ART INTERNATIONAL ZURICH 2025
27th Contemporary Art Fair
23-25 May 2025

ART INTERNATIONAL ZURICH 2010


Galerie Splettstößer


Anatol Herzfeld

Die Bekanntheit des aus Ostpreußen stammenden Künstlers Anatol Herzfeld beruht einerseits auf seiner engen Zusammenarbeit und Freundschaft mit Joseph Beuys, andererseits auf seinem einzigartigen künstlerischen Wirken auf der Insel Hombroich (in der Nähe von Düsseldorf), seinen damit verbundenen zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, sowie seinen vielen Skulpturen im öffentlichen Raum. Anatol arbeitet mit natürlichen und alltäglichen Materialien, mit Eisen, Stein und Holz, mit Jute und Karton. Wer den dreimaligen documenta-Teilnehmer auf der Insel besucht, erlebt ihn beim Schweißen, Sägen, Hämmern und Malen und darf zwischendurch seinen lebendigen Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart lauschen, aus denen oft eine vehemente Gesellschaftskritik spricht.

"Anatol arbeitet nicht mit distanzierter Ästhetik, seine Arbeiten sind Bestandteile seines Lebens. Für ihn ist Kunst Arbeit und Arbeit Kunst." ,schreibt Dr. Kurt-Peter Gertz in einem Text zu einer Ausstellung von Anatol. So sind die beiden auf der Messe gezeigten aus rostigem Eisen bestehenden und für Anatol sehr typischen Wächterfiguren in Handarbeit von Anatol geschaffen. Beide halten eine lange Stange in einer Hand, auf der oben ein Kreuz bzw. ein Fisch zu sehen sind, christliche Symbole, die auf Anatols tiefes Bekenntnis zum Christentum hinweisen.

Darüber hinaus zeigt die Galerie Splettstößer zwei nahezu zweidimensionale auf dünne Stangen montierte Skulpturen, die einen Mann und eine Frau darstellen, und die damit auf ein zentrales Thema von Anatol verweisen, die Polarität von Mann und Frau. Es geht Anatol in der Darstellung dieser spannungsreichen Beziehung insbesondere um Sexualität, Zeugung und werdendes Leben.

Dr. Gertz schreibt: "Seine [Anatols] Begabung liegt darin, dass er mit ganz wenigen sparsamen Mitteln komplizierte Sachverhalte deutlich machen kann. Er verbindet in seinen Arbeiten Konkretes mit allgemeinem, Mensch und Natur, Vergangenheit und Gegenwart, Erde und Himmel, Mensch und Gott."

Text: Brigitte Splettstößer


Jón Thor Gislason

Lange Jahre war der Künstler Jón Thor Gislason eine feste Größe in der isländischen Pop- und Rockszene, aber dann entschied er sich für die Malerei. 1988 kam er nach Deutschland, vertiefte sein bereits in Island begonnenes Kunststudium in Stuttgart und lebt seit 1999 in Düsseldorf.

"Das große Thema in seiner Malerei ist der Mensch und insbesondere das Kind. "In Kindern ist alles angelegt, aber noch nicht ausgeprägt und festgelegt. Die Andeutung, aber auch das Geheimnis des noch verborgen Zukünftigen reizt ihn.", schreibt Dr. Heribert Brinkmann in einem Katalogtext. Vielfach sind es Mädchen, die Jón Thor Gislason malt, in manchen scheint der Mythos der Elfen auf, die die Bewohner Islands bis heute in der Natur überall sehen.

Gislason verwendet meist helle, leuchtende Farben, häufig sogar Neonfarben und die Kleidung der Kinder und die Bildhintergründe sind vielfach ornamental gestaltet. Aber die Kinder wirken in ihrer Haltung oft scheu, ja zerbrechlich und ihre Gesichter sind meist ernst, nachdenklich, manchmal leidend. Es ist diese Ambiguität der Bilder Gislasons, die nicht zuletzt auf seine intensive Auseinandersetzung mit philosophischen Fragen zurückgeht, die seine Malerei so faszinierend macht.

Brinkmann schreibt "Wir haben hier das wirklich einzigartige Werk eines besonderen Künstlers vor uns. Seine Mischung aus isländischen Mythen, deutscher Philosophie und moderner Malerei verdichtet sich zu einem unvergleichlichen Stil. Auch wenn er ein Ausdruckswilliger ist, ein Geschichtenerzähler und Bilderfinder, bleibt er in seinen Exponaten geheimnisvoll und verschlossen. Die Bilder schauen uns an und wir müssen uns selber hineinversetzen und Geschichten erfinden."



Quellenangabe: Galerie Splettstößer, D-Kaarst 2010


Review of Art Zurich 2010


Art Fair Zurich 1999-2010

Share:
$('.collapse').collapse()