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ART INTERNATIONAL ZURICH 2025
27th Contemporary Art Fair
23-25 May 2025

ART INTERNATIONAL ZURICH 2008


KONKRETE KUNST
stamm.GALERIE


"Das Ziel der Konkreten Kunst ist es, Gegenstände für den geistigen Gebrauch zu entwickeln, ähnlich wie der Mensch sich Gegenstände schafft für den materiellen Gebrauch."
Max Bill, 1947

Die stamm.GALERIE Kaufungen lädt ein die unmittelbare Wirkung Konkreter Kunst zu erleben, welche durch ihre rhythmische Balance und eine stringente Beschränkung der Gestaltungsmittel überzeugt. Die bis zu fünf Verkaufsausstellungen jährlich werden in den historischen Räumen des Schlosses Kaufungen präsentiert.


Vertretene Künstler
  • Karl-Heinz Adler
  • Wolfram Schneider
  • Edda Jachens
  • Jörg Steinbach
  • Rezsö Somfai
  • Helena Rossner
  • Hellmut Bruch
  • Bernd Hahn
  • Klaus Duschat
  • Susanne Werdin
  • Petra Manara Grund


Wolfram Schneider

zum Schaffen des Künstlers

Archaisch anmutende Skulpturen aus CORTEN Stahl prägen seine künstlerische Handschrift. Mit ihnen ist es ihm gelungen innerhalb der Kunstszene eine eigene Nische zu finden und zu besetzten. Die (rostfarbenen) Skulpturen, die sich dem rechten Winkel verweigern und doch so offensichtlich mit ihm spielen, ...
"Wenn man etwas aus Teilen baut, die nicht ganz stimmen, dann wird es interessant."
"Das Teil/die Teile müssen als solche erkennbar bleiben. In der Unstimmigkeit ergibt sich der Weg der künstlerischen Auseinandersetzung."
"Als Künstler muss man sich ein Prinzip zu Eigen machen, anstatt sich etwas auszudenken, dann bekommt man Dinge geschenkt."
"Ich versuche Edelstahl zu machen, nicht etwas aus Edelstahl."
"Ich habe Ehrfurcht vor dem Material und bemühe mich, ihm gerecht zu werden. Das ist meine Ästhetik."
Schneider schafft Formen, die sich jenseits der herkömmlichen Passgenauigkeit entwickeln.

Ingrid Adler. In: W. Schneider "Metaller - Stahlplastiken aus Ostdeutschland", Hrsg. Kolloquium Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, (D) 1994



Ein kurzes Statement Wolfram Schneiders führt zu den Wurzeln seiner Kunst: "Ich versuche, >Edelstahl< zu machen, nicht etwas aus Edelstahl". Als gelernter Feinmechaniker weiss er um die Beschaffenheit von Werkstoffen und kennt die Eigenschaften der Materialien. Ein nur kurzer Besuch der Hochschule für Kunst und Design Halle, Burg Giebichenstein, bewahrte ihn vor möglichen Verbildungen. So folgte Schneider als künstlerischer Autodidakt und Quereinsteiger im wesentlichen seinen vom Handwerk geprägten eigenen Intentionen.

Die Form seiner Skulpturen entwickelt sich ganz selbstverständlich aus dem Arbeitsprozess, aus dem Umgang mit dem Material Stahl und seinen Verhaltensweisen. "Ich habe Ehrfurcht vor dem Material und bemühe mich, ihm gerecht zu werden. Das ist meine Ästhetik." Edelstahl mit seiner harten, glatten Konsistenz, seiner spiegelnden, kühl distanzierenden Wirkung ist seit den 80er Jahren Schneiders bevorzugtes Material. Nur selten arbeitet er in Bronze oder zieht als Kontrastelement zum Chrom-Nickel-Stahl Corten mit dem ästhetischen Reiz der verrosteten Oberfäche hinzu.

Aus dem spielerischen Umgang mit diesen Werkstoffen, zunächst sind es dünn, geometrisch geformte Bleche oder Streifen, findet er durch Knicken, Falten, Biegen, Drehen, Schneiden und andere elementare Eingriffe zur Form der späteren Skulptur. Kleine plastische Modelle, begleitet von Zeichnungen, die geometrische Zustände festhalten, sind Zwischenergebnisse auf einem noch nicht ganz abgesteckten Feld. Das Endergebnis ist präzis, gezeichnet von Logik, rationaler Gesetzmässigkeit, Schönheit und Eleganz. Das einzelne Werk mit seiner ästhetischen Wirkung und nicht die Idee eines "work in progress" steht somit im Mittelpunkt des Interesses Wolfgang Schneiders. Jede Skulptur ist in sich abgeschlossen, trägt nicht den Keim der nächsten und das Echo der letzten Arbeit in sich. Das immer wieder neue Entwickeln von Formen aus dem Material und den ihm eingeschriebenen technologischen Arbeitsprozessen bedingt kein vorher erarbeitetes exaktes Konzept, birgt jedoch die Gefahr des rein Formal-Ästhetischen in sich. Wolfram Schneider weiss um die Schwierigkeiten seiner intuitiven Vorgehensweise und sucht bei jeder Neuschöpfung nach Möglichkeiten, die ästhetische Form zu stören. Dieses Suchen nach Widersprüchen erweist sich in seinem Werk in zunehmendem Masse als Methode und wird letztendlich als Handschrift erkennbar.

Indem Schneider die Form bestimmen lässt durch Material und Technologie und sie aus geometrischen Grundfiguren wie dem Kreis bzw. der Kugel, dem Dreieck bzw. der Pyramide entwickelt, bewegt er sich auf dem vom Konstruktivismus und vom Bauhaus künstlerisch bestellten Feld. Durch intuitive Setzung einer Störung in den glatt dahinfliessenden Rhythmus seiner auf mathematischen Verhältnissen, wie z.B. der Fibonaccischen Reihe oder dem Goldenen Schnitt beruhenden Skulpturen, gewinnen sie ihre Originalität. Feinste Verwindungen, Drehungen, Verformungen, das Falten und Biegen an der richtigen Stelle, transformieren die meist kompakte, technoid-konstruktive Ausgangsform in einen Zustand äusserster Dynamisierung und Spannung.

Nur eine langjährige Berufserfahrung und ein grosses Wissen über die physikalischen, technischen und mathematisch-statischen Gesetzmässigkeiten von Stahl ermöglichen es dem Künstler, die Schwere und Stabilität dieses Materials optisch zu überwinden, um Assoziationen von Leichtigkeit, Labilität, Dynamik und Bewegung auszulösen. Im Sichtbarmachen dieser Phänomene, die allein den im Material innewohnenden Kräften abgelauscht sind, entfaltet Wolfram Schneider seinen eigenen Stil.


Biografie Wolfram Schneider

Einzelausstellungen (Auswahl):
1991, 1999 Düsseldorf, Galerie Vömel
1995 Düsseldorf, Industrie Club
1996 Berlin, Galerie Barthel
2000 Chemnitz, Kunstsammlungen
2002 Berlin, Galerie Barthel & Tetzner
2006 Kaufungen, stamm.GALERIE

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):
1992 Aachen, Ludwig Forum
1994 Düsseldorf, Kolloquium NRW
1994 Esch-sur-Alzette, Galerie Schlassgoart
2000 Chemnitz, Opernhaus; New York, Goethe-House;
Tel Aviv, Performing AC

seit 1990 auf namhaften Kunstmessen vertreten:
z. Bsp. Art Cologne, ART Basel, ART Frankfurt, ART Karlsruhe

Skulpturen in öffentlichem und privatem Besitz (Auswahl):
Leipzig, Grassimuseum
Dresden, Staatliche Kunstsammlungen
Schloss Pillnitz, Museum für Kunsthandwerk
Hünfeld, Museum Modern Art,
Sammlung Jürgen Blum
Chemnitz, Opernhaus
Düsseldorf, Thyssen Trade Center
Aachen, Sammlung Ludwig
Düsseldorf, Bommer - Haus
Chemnitz, SchmidtBank
Hohenstein - Ernstthal, Sparkasse
Leipzig, Bundesgerichtshof
u.a. in Magdeburg, Leipzig, Chemnitz


Quellenangabe: stamm.GALERIE 2008



Rückblick Art Zurich 2008

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