Erscheinungsbild
Das Basismaterial der Zeitinseln von C.P. Labüsch besteht aus 2 mm dicken, 1 m x 1 m grossen Quadratplatten aus Stahlblech. Jede dieser Quadratplatten wird für den Betrachter in der Endform unsichtbar in 2000 Felder eingeteilt, womit nun jede Zahl zwischen 1 und 2000 einen genau definierten geometrischen Ort zugewiesen bekommt. Mittels eines grafisch gestalteten Emblems (drei übereinander angeordnete Quadrate in den Grundfarben Blau, Rot und Gelb) wird nun jede einzelne Platte am bevorzugten geometrischen Ort gezeichnet, also gleichsam mit einer konkreten Zahl (Jahreszahl) gestempelt. Nach der Platzierung des Emblems erhält sie sodann den Namen der Jahreszahl des geometrischen Ortes des Emblems.
Konkret gezeichnete Zeitinseln
Die ersten gezeichneten Platten tragen die Jahreszahlen von historisch wichtigen Daten wie z.B. 750 Gründung Roms, 1291 Gründung der Eidgenossenschaft, 1815 Schlacht bei Waterloo, 1945 Ende 2. Weltkrieg, oder 1969 Mondlandung. Das längerfristige, visionäre Ziel von C.P. Labüsch ist aber die Fertigung aller 2000 möglichen Zeitinseln mit dem Resultat, dass jedes Jahr zwischen 1 und 2000 seine eigene, klar identifizierbare Zeitinsel zugewiesen bekommt.
Analogien und Konsequenzen
Jede einzeln gezeichnete Zeitinsel symbolisiert exakt ein Jahr im Zeitraum zwischen 1 und 2000 in der aktuellen Zeitrechnung. Analog dazu stellt nun aber auch jede Platte in ihrer Ganzheit einen konkreten, 2000 Jahre zählenden Zeitabschnitt dar. Die Zeitinseln sind somit unweigerlich Dokumente dieses Zeitabschnittes und können beispielsweise die Zukunft (z.B. das Jahr 2001) oder die Zeit vor dem Jahre 0 unserer Zeitrechnung in ihrer "Sprache" nicht symbolisieren. Diese bewusst gewählte Begrenzung des "Sprachrepertoires" kann insbesondere am Ende dieses Zeitabschnittes als Herausforderung betrachtet werden, "eine neue Sprache" zu entwickeln, denn die Zukunft naht, und diese erfordert dann vielleicht auch neue Ideen und Ausdrucksformen.
Anwendung, Platzierung
Ursprünglich gedacht sind die Zeitinseln als Gestaltungselemente einer Bodenoberfläche. Ein Besucher überschreitet somit recht unbewusst und nahezu teilnahmslos verschiedenste Jahresabschnitte und geschichtliche Ereignisse. Es ist aber auch denkbar, die Zeitinseln als Wandplastiken (eventuell in Form einer mehrteiligen Reihe) zu präsentieren.
Quellenangabe Texte und Bilder: Chris Pierre Labüsch, CH-Altikon 1999